Fenster

Dachfenstereinbau

Dachfenster versorgen das Dachgeschoss mit Licht und Luft und werten ausgebaute Dachräume auf. Während man im unbeheizten Dachraum bei gedämmter oberster Geschossdecke unter Umständen mit ungedämmten Dachfenstern auskommt, müssen im ausgebauten Dachgeschoss hohe Anforderungen an die Verglasung wie auch an den Rahmen des Dachflächenfensters gestellt werden. Ebenso wichtig ist der luft- und regendichte Einbau, um Wärmebrücken und eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden.

Materialien fürs Dachfenster

Ein Dachflächenfenster besteht generell aus drei Bauteilen, nämlich aus Rahmen, Verglasung und Außenabdeckung. Für jedes Bauteil können verschiedene Materialien gewählt werden. Am häufigsten werden als Rahmenmaterialien Holz und Kunststoff verwendet, seltener sind auch Aluminium- oder Stahlfenster zu finden. Bei der Verwendung von Holz als Fenstermaterial des Dachfensters ist vor allem der erhöhte Pflegeaufwand zu beachten. Gerade diese Fenster sind hohen Belastungen aus der Witterung ausgesetzt. Aufgrund der oft schweren Zugänglichkeit kann sich die regelmäßige Kontrolle und Wartung kompliziert gestalten. Kunststofffenster als Dachflächenfenster bestehen in Abhängigkeit vom Hersteller aus einem kunststoffummantelten Schichtholzkern oder aus stahlverstärkten Kunststoffprofilen. Besonders für Räume mit hohem Feuchtigkeitsanfall ist dieses Rahmenmaterial gut geeignet.

Für die Außenabdeckung des Rahmens wird häufig Aluminium eingesetzt. Dieses Bauteil, das auch als Eindeckrahmen bezeichnet wird, kann auf Wunsch farbig beschichtet werden und bietet so verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung. Weitere mögliche Materialien für die Außenabdeckung sind Kupfer oder Titanzink.

Die Verglasung muss so gewählt werden, dass die geforderten Werte aus der EnEV in der jeweils gültigen Fassung erreicht werden. Je besser der U-Wert der Verglasung, umso hochwertiger ist die wärmedämmende Funktion des gesamten Fensters.

Darauf ist beim Einbau zu achten

Dachflächenfenster sind Teil der Dachkonstruktion und bilden somit teilweise die äußere Gebäudehülle. Die Fenster müssen nach dem Einbau die gleichen Anforderungen wie das Dach selbst erfüllen, das heißt sie müssen luft- und schlagregendicht sowie wärmedämmend sein. Damit diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist beim Einbau des Fensters große Sorgfalt anzuwenden.

Die Regendichtigkeit lässt sich meist über die mit zum Lieferumfang gehörenden Anschlussmanschetten gut realisieren. Auch die lückenlose Wärmedämmung ist bei entsprechend sorgfältigem Einbringen der Dämmmatten oder -filze leicht gewährleistet. Allerdings kann die Herstellung der so wichtigen Luftdichtigkeit sehr anspruchsvoll sein. Dies gilt besonders für Fenster, die in belüftete Dachkonstruktionen eingebaut werden. Damit die Dampfsperre, die die als wasserundurchlässige Schicht unterhalb der Wärmedämmung die Dichtigkeit gewährleistet, fugenlos und absolut dicht verlegt werden kann, ist der Einbau einer planen Holzschalung als Unterkonstruktion zu empfehlen.

Für die Innenverkleidung des Dachfensters bieten die Hersteller passende Innenfutter an, die die Dachkonstruktion verkleiden. Diese vorgefertigten Bauteile können nach dem Fenstereinbau angepasst und eingesetzt werden. Ebenso möglich ist die Verkleidung mit Holz oder Gipskartonplatten.

Dachfenstereinbau mit Auswechselung

Idealerweise werden Dachflächenfenster in der Breite so gewählt, dass sie genau in den Abstand zwischen zwei Sparren eingepasst werden können. Ist dies nicht möglich, muss ein Sparren teilweise ausgeschnitten und eine Auswechselung eingebaut werden. Darunter versteht man horizontal zwischen den Sparren eingefügten Holzbalken, die die Lasten über und unter dem Dachflächenfenster aufnehmen und ableiten. Die beiden eingefügten Balken werden auch als Wechsel bezeichnet. Für den Fall, dass der Sparrenabstand größer ist als die Dachfensterbreite, wird der verbleibende Abstand mit Füllhölzern überbrückt. Auch hier kann gegebenenfalls ein Wechsel eingebaut werden, der für den Fensteranschluss genutzt wird.

Immer dann, wenn beim Einbau eines Dachflächenfensters die Statik des Daches angefasst und verändert wird, sollte ein Statiker die geplanten Veränderungen rechnerisch überprüfen. Dadurch werden Schwächungen der Dachkonstruktion und damit der Standsicherheit des Daches vermieden.

Einbau von solaren oder elektrischen Antrieben

Die Hersteller von Dachflächenfenstern bieten nicht nur zahlreiche Fenstervariationen, sondern auch verschiedene Möglichkeiten der Öffnung an. Neben der manuellen Öffnung können besonders bei hochliegenden und schwer zugänglichen Fenstern Elektroantriebe sinnvoll sein. Diese können entweder per Netzkabel über das Stromnetz oder über solare Energie betrieben werden. Bei solaren Antrieben sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die verwendeten Akkus nach etwa 10 bis 12 Jahren ausgetauscht werden müssen, für elektrische Antriebe muss eventuell ein Netzkabel bis zum Dachflächenfenster verlegt werden.

Moderne Antriebe können heute per Schalter oder Funksteuerung betrieben werden. Eingebaute Sensoren sorgen dafür, dass sich die Fenster bei Regen automatisch schließen. Ist eine Hausautomation vorhanden, lassen sich die Antriebe vergleichsweise leicht in die Gebäudesteuerung integrieren.

Vorgaben und Regelungen für den Dachfenstereinbau

Die Bemessung des Dachfensters erfolgt nach den Regelungen in der DIN 5034:2011-07 „Tageslicht in Innenräumen“. Weitere Vorgaben machen die Landesbauordnungen, die als Mindest-Lichtfläche 1/8 bis 1/10 der Raumgrundfläche fordern. Als Grundfläche wird im Dachgeschoss in der Regel die Fläche ab einer lichten Raumhöhe von 1,50 m angenommen. In der DIN wird folgende Empfehlung für notwendige Fenster ausgesprochen: Die Breite der lichten Fensterfläche sollte mindestens 55% der Wohnraumbreite ausmachen. Soll das Dachflächenfenster als Notausstieg und Rettungsweg dienen, dann sind in den Landesbauordnungen Mindestgrößen vorgeschrieben. Eine häufige Vorgabe lautet, dass Dachflächenfenster, die für den Ausstieg genutzt werden, lichte Maße von mindestens 0,90 x 1,20 m haben müssen und die Brüstung nicht höher als 1,20 m über dem Fußboden liegen darf. Hinsichtlich des Einbaus von Dachfenstern gelten noch weitere Regeln, zum Beispiel bezüglich der Absturzhöhen. Die Brüstungshöhen müssen nach Landesbauordnung auch für Dachfenster meist 0,90 m betragen.